Optimierung einer Ganglienzell-basierten optogenetischen Therapie zur Visuswiederherstellung – Studie des EKFZ

Degenerative Netzhauterkrankungen wie Retinitis pigmentosa (RP) und geografische Atrophie (GA) betreffen weltweit etwa 10 Millionen Menschen und führen zu einem erheblichen und oft irreversiblen Sehverlust. Optogenetische Therapien haben sich als vielversprechender Weg zur Behandlung dieser Krankheiten erwiesen, indem sie lichtempfindliche Proteine (Opsine) nutzen, um überlebenden Netzhautzellen wie den retinalen Ganglienzellen (RGCs) Lichtempfindlichkeit zu verleihen. Bei diesen Therapien werden die visuellen Eingaben über spezielle, mit Kameras ausgestattete Brillen in Stimulationsmuster umgewandelt. Trotz des Potenzials für erhebliche Verbesserungen bei der Wiederherstellung des Sehvermögens stehen optogenetische Ansätze vor erheblichen Herausforderungen, wie z. B. dem Erreichen einer ausreichenden Auflösung und Lichtempfindlichkeit.

Als Antwort auf diese Herausforderungen leistet das EKFZ-Zentrum für optogenetische Therapien Pionierarbeit bei der Entwicklung fortschrittlicher optogenetischer Strategien, die sich auf neue Opsine wie ChReef konzentrieren, die sich durch eine hohe Wirksamkeit bei niedrigeren Lichtstärken auszeichnen, wodurch der dynamische Bereich der visuellen Wahrnehmung erweitert und gleichzeitig das Risiko der Phototoxizität verringert werden kann. Diese Initiative ist Teil eines umfassenderen Projekts zur Entwicklung eines Gentherapeutikums (GTMP) und der dazugehörigen speziellen Stimulationsgeräte für menschliche Patienten.

Staging-System für die RGC-Degeneration

Mit freundlicher Unterstützung von Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit wurden zwischen 120 und 125 Patienten für die EKFZ-Studie aus der Augenklinik des Universitätsklinikums Göttingen und über Pro Retina-Selbsthilfegruppen rekrutiert. Alle haben ihre Termine bereits wahrgenommen. Ziel der Studie ist es, ein Staging-System für die RGC-Degeneration zu etablieren, um geeignete Patienten für die optogenetische Therapie zu identifizieren. Die prospektive Beobachtungsstudie begann im März 2025 und ist auf fünf Jahre angelegt (Clinical-Trials.gov ID: NCT07056738). Interessierte Studienteilnehmer können sich noch anmelden. Kontakt:

Dr. med. Dorothea Laurence
Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Augenheilkunde
E-Mail: dorothea.laurence@med.uni-goettingen.de

Das Ziel der Pro Retina-Stiftung ist die Förderung der Erforschung von Netzhautdegeneration
Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit

Besser Hören mit Licht